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Der Briefwechsel von Daniel II Bernoulli umfasst drei Briefe.

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Daniel II Bernoulli (1751-1834) war der vierte Sohn von Johann II Bernoulli. Nach dem Besuch des Basler Gymnasiums hielt er sich ab 1762 zur Erlernung der französischen Sprache einige Zeit in Neuchâtel auf, bevor er in Basel das Medizinstudium begann, das er 1771 mit dem Doktorgrad abschloss. 1774 weilte er bei seinem ältesten Bruder Johann III in Berlin, ohne jedoch dort eine Anstellung zu finden. 1775 wirkte er kurz als Unterhofmeister des Erbprinzen von Sachsen-Coburg-Gotha, um danach von 1776 bis 1780 seinen erkrankten Onkel Daniel I Bernoulli auf dessen Basler Lehrstuhl der Physik zu vertreten. 1780 erhielt Daniel II Bernoulli endlich selbst einen Lehrstuhl, nämlich den für Eloquenz in Basel, den einst sein Vater innehatte. 1789 gab er ihn jedoch zugunsten der weniger arbeitsintensiven und dennoch finanziell besser dotierten höheren Verwaltungsstelle eines Domprobsteischaffners auf. In diesem Amt betreute Daniel II Bernoulli dann bis zu seinem Tod 1823 die in der Reformation säkularisierten Besitzungen der Basler Kirchen und ehemaligen Klöster.

Daniel II Bernoullis wissenschaftliche Publikationen bestehen aus seinen Hochschulschriften, die er bei seinen Bewerbungen um verschiedene Lehrstühle in Basel verfasst hat. In seiner medizinischen Inauguraldissertation von 1771 zeigt er die Bedeutung der Geburts- und Sterbetafeln für die Abschätzung von Lebenserwartungen, Krankheitsfällen und Therapieerfolgen auf. Er vergisst dabei nicht, die erste Abschätzung de Nutzens der Pockenschutzimpfung mittels eines mathematischen Modells durch seinen Onkel Daniel I Bernoulli im Jahr 1770 und die eigene erfolgreiche Impfung auf Veranlassung seines Vaters zu erwähnen. Sein Verständnis für die mathematischen Wissenschaften zeigt Daniel II Bernoulli z.B. auch in seinen acht Thesen zur Newtonschen Gravitation, die er seinen Positionen subitariae medico-physiologicae, atque botanicae von 1774 anhängt, in denen er das auch von Euler behandelte Problem des Falls eines Körpers in einem Schacht durch den Erdmittelpunkt zur Diskussion stellt. Zu nennen ist schliesslich auch die Gedenkrede auf seinen verstorbenen Onkel Daniel I Bernoulli, die er 1783 im Druck publizierte.

Der Briefwechsel von Daniel II Bernoulli umfasst vor allem Familienbriefe. Doch seien hier auch einzelne Brief an ihn z.B. von Paolo Frisi, Johann Caspar Lavater, Jacques-André Mallet oder Peter Ochs genannt.

(Fritz Nagel)

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