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Der Briefwechsel von Nicolaus I Bernoullis umfasst 603 Briefe. Die umfangreichste erhaltene Korrespondenz unterhielt er mit Pietro Antonio Michelotti im Zusammenhang mit seiner Berufung auf den Lehrstuhl in Padua. Von Padua aus korrespondierte er mit den Basler Mathematikern und weiteren Freunden und Verwandten seiner Heimatstadt. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz unterhielt er kleinere Korrespondenzen mit Kollegen aus Italien. Inhaltlich interessant ist hauptsächlich seine Korrespondenz mit Pierre Rémond de Montmort.
Nicolaus I Bernoulli (1687-1759) war ein Neffe der Mathematiker Jacob und
Nicolaus I Bernoulli hat nur Weniges, dafür aber Bedeutendes zur Mathematik publiziert. Sie betreffen z.B. die Riccati'sche Differentialgleichung oder die Theorie der Lösungen schwieriger Trajektorienprobleme. Un diesem Zusammenhang legte Nicolaus I Bernoulli erste Grundlagen zur Methode der partiellen Differentiation. Zahlreiche wissenschaftliche Probleme vor allem zur Wahrscheinlichkeitstheorie und zur Konvergenz unendlicher Reihen hat er nur in seinem Briefwechsel (ca. 550 erhaltene Briefe) behandelt und mitgeteilt. Wichtige Briefe wurden von Montmort in der 2. Auflage seines Essay d'Analyse sur les jeux de hazard gedruckt. Unpubliziert blieb zunächst Nicolaus I Bernoullis Lösung des Problems der Summe der inversen Quadratzahlen (1737), an dem Leibniz und sein Onkel Jacob gescheitert waren, seine Entdeckung der Vertauschbarkeit der Operatoren bei der partiellen Differentiation oder seine Vorschläge zur Lösung des sogenannten Petersburger Paradoxons, die in der brieflichen Diskussion mit seinem Cousin
(Fritz Nagel)